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Situation Balsberg

Situation Neuland

Beschreibung

Aufgrund der engen zwischen der Flughafen-Autobahn A51 und dem Flughafengelände bot sich am Balsberg zu wenig Platz für ein Eigentrassee. Durch vertikale Entflechtung konnte eine Lösung mit der Glattalbahn in gefunden werden.

Der Trasseeverlauf über den 860 Meter langen Viadukt Balsberg bot aber nicht nur Nachteile. S-Bahn und Glattalbahn kamen so auf die zu liegen. Der öffentliche Verkehr und der Langsamverkehr konnten optimal verknüpft werden. Die als Einheit realisierten Teilprojekte Viadukt Balsberg, Glattalbahn-Haltestelle Balsberg, über die Autobahn und Perronverlängerung an der S-Bahn-Station machen den Balsberg zu einer attraktiven .

Situationsinhalt

IndexTitelUntertitelInhaltWeitere Bilder
1 Alles unter einen Hut Zu Beginn der Glattalbahn-Projektierung präsentierte sich die Bau- und Erschliessungssituation am Balsberg als wenig koordiniertes Sammelsurium privater und öffentlicher Nutzungen. Es gibt private Strassen, Parkplätze, ja sogar eine private Fussgängerbrücke. Investoren präsentierten hochfliegende Pläne, insbesondere im Hotellerie- und Eventbereich.

Im Rahmen eines Masterplan-Verfahrens entwickelten Beteiligte und Betroffene ein nachhaltiges Gesamtkonzept. Mit der geschaffenen Lösung können rund um die hoch liegende Haltestelle auch heute noch hochfliegende Stadtentwicklungsideen realisiert werden. 

Die Haltestelle im Grenzraum zweier Städte, zwischen Verkehrsinfrastrukturen und am Unterwerk Balsberg hat viele Akteure und eine unmenge Koordinationsaufgaben. Diese wurden sorgfältig in einer Masterplanung aufgearbeitet.
Balsberg Wegsamkeit
2 Zwei Städte – ein Zug Wer am Balsberg zwischen Glattalbahn und S-Bahn umsteigt, spaziert entlang der Stadtgrenze zwischen Kloten und Opfikon. Um die Einsteigepunkte von S-Bahn und Glattalbahn zu verbinden, wurde der S-Bahn-Perron bis zur neuen Fussgängerbrücke über die Autobahn verlängert.

Am kürzesten ist der Weg zwischen Glattalbahn und S-Bahn, wenn S-Bahn-Dreifachkombinationen halten. Bei Ein- und Zweifachkombinationen müssen die Fahrgäste ein paar Wagenlängen weiter gehen.
3 Öffentlicher Platz statt Niemandsland Restflächen und -räume unter Brücken drohen oft zu wenig einladenden Orten zu verkommen. Durch unerwünschte Nutzungen und Vandalismus können bei Fahrgästen, die hier auf ihre öffentlichen Verkehrsmittel warten, ungute Gefühle aufkommen.

Die ansprechende Gestaltung mit viel Licht und architektonischen Details schaffte am Balsberg einen vertrauenerweckenden öffentlichen Raum. In den den Brückenrampen fanden öffentliche Infrastrukturanlagen Platz, zum Beispiel eine Trafostation. 
4 Standort für seltene Reptilien Trotz optimaler Ausnutzung der Platzverhältnisse blieb zwischen Glattalbahn und Autobahn ein Streifen Land als scheinbare Restfläche übrig. Im Rahmen der ökologischen Ausgleichsmassnahmen wurde der Streifen als artgerechter Reptilienstandort ausgestaltet und über spezielle Durchlässe mit angrenzenden Naturräumen auf der gegenüberliegenden Seite der Flughafenautobahn verbunden.

Die spezielle Lage scheint die Tiere auf jeden Fall nicht zu stören. Im Gegenteil, erste Erfolgskontrollen haben ergeben, dass sie sich an ihrem neuen Wohnort ausgesprochen wohl zu fühlen scheinen.
5 Nächtlicher Brückenschlag In der Nacht vom 1. auf den 2. Juli 2008 wurde beim Bahnhof Balsberg ein 50 Meter langer und 80 Tonnen schwerer Stahlträger eingebaut. Der Träger ist Teil der neuen Stahlbetonbrücke, welche die Flughafenautobahn überspannt. Die Brücke dient als Fussgängerverbindung sowie als Verlängerung des S-Bahn-Perrons.

In Anwesenheit zahlreicher Medienvertretender und geladener Gäste wurde der Träger mit Hilfe zweier auf der Autobahn positionierter Pneukrane auf die vorbereiteten Widerlager aufgesetzt. Für die eindrückliche Aktion wurde die Flughafenautobahn für kurze Zeit gesperrt. 
6 Durchgängige Erreichbarkeit für Mobilitätsbehinderte Die auf zwei übereinanderliegenden Ebenen angeordnete Verkehrsdrehscheibe Balsberg ist auch für mobilitätsbehinderte Fahrgäste vollumfänglich nutzbar. Die hoch liegenden Glattalbahn- und S-Bahn-Haltestellen sind auf beiden Seiten der Flughofstrasse über Lifte erschlossen.

Um von der Balz-Zimmermann-Strasse zur S-Bahn-Station hinaufzugelangen, wurde die Fussgängererschliessung in rollstuhlgängiger Steigung neu angelegt. 
Balsberg Erreichbarkeit Mobilitätsbehinderte
7 Der Grenzzaun Der unmittelbar an der Haltestelle Balsberg vorbeiführende Zaun rund um den Flughafen markiert eine Grenze, die nicht ohne Zollformalitäten überquert werden darf. Der Zaun musste denn auch in jeder Bauphase der Glattalbahn lückenlos bestehen bleiben. Der Beitritt der Schweiz zum Schengenabkommen im Jahre 2008 brachte auch für die Mitarbeitenden des Flughafens strengere Auflagen.

Das Tor Balsberg durfte nicht mehr mit Velos und Motorrollern passiert werden. Von einem Tag auf den anderen standen bis zu 200 solcher Fahrzeuge wild parkiert im Baustellenbereich der Glattalbahn. Teilweise blockierten sie auch das Trottoir sowie den beliebten Rad- und Inlineskaterweg rund um den Flughafen. Zusätzliche Veloständer unter dem neuen Viadukt schufen schliesslich Abhilfe – und setzten dem Spuk ein Ende.
8 Flughofstrasse Vor dem Bau der Glattalbahn präsentierte sich die Flughofstrasse als typische Erschliessungsstrasse durch ein Industrie- und Dienstleistungsquartier. Gleichzeitig war sie aber auch eine wichtige Zubringerachse zum Flughafen. Zusätzlicher Platz für das Glattalbahn-Trassee sowie die flankierenden Gestaltungsmassnahmen entlang der Strasse war nicht vorhanden.

Der Durchgangsverkehr wurde deshalb horizontal entflochten und auf die neue Birchstrasse verlegt, die Flughofstrasse zur Einbahnstrasse umfunktioniert. Die Erschliessung ist nach wie vor gewährleistet, Trottoirs und einladend gestaltete Vorplätze wurden neu geschaffen. Fussgänger schätzen den neuen Charakter der Strasse, und ein Restaurant direkt an der Haltestelle Unterriet entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt im Quartier.
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